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Wo Jesus starb

Mein Freund Reinhart Bartsch erfuhr von mir die Geschichte des Messias und seiner Maschine. Dies ist der Artikel, mit dem er diese Verkündung verarbeitete, geschrieben 1980 in Damaskus.


Wo Jesus starb

von Reinhart Bartsch

Wenn man in unseren Zeitungen liest, dass in einer Stadt im Nahen Osten ein hoher Geistlicher mit einem Pkw gegen einen Laternenpfahl gefahren und dabei gestorben sei, denkt man vielleicht: Haben denn die dort Laternenpfähle? Klar haben sie die, aber die hohen Geistlichen haben in der Regel keine Autos. Dieser hatte eines, einen uralten Morris. An den Baum fuhr er mit einem schwarzen Mercedes 230. Also ist die Sache komplizierter. Vielleicht war es ein Mord?

Wenn man sich jetzt weiter mit der Geschichte beschäftigt und unter Einsatz des eigenen Lebens mit allen möglichen Leuten spricht, enthüllt sich der Tatbestand zum Beispiel so:

Der Priester war ein Schulfreund des Innenministers. Er war der inoffizielle Sprecher einer Gruppe von gemäßigten Rechten gewesen, die ihren Einfluß vor zwei Jahren so geltend gemacht hatten, daß der Präsident den jetzigen Innenminister einem anderen Kandidaten vorzog. Dann hatte sich das Verhältnis des Präsidenten zu seinem Minister getrübt. Er hatte Veranlassung zu glauben, daß der Minister Kontakte mit hohen Militärs unterhielt, die bestimmte nachrichtendienstliche Erkenntnisse unterdrückten. Der Präsident hatte vor, den Rücktritt des Innenministers anzunehmen bzw. zu bewirken.

Der so bedrängte Minister brauchte also eine Entlastung. Er überredete seinen Freund, den Priester, sich vom Geheimdienst gefangen nehmen zu lassen. Erst als dieser im Keller des Hochhauses saß, merkte er, dass er hintergangen worden war. Der Innenminister beschuldigte den Priester nämlich öffentlich, das Haupt einer Verschwörung gewesen zu sein, die er gräßlich und unpopulär darstellte. Sein Ansehen beim Volk und dem Präsidenten stieg wieder.

Den Priester ließ er foltern. Dann rief er bei den Angehörigen an: Der Priester sei unschuldig und er würde entlassen. Das bestätigte kurz darauf auch der Priester per Telefon seinem Bruder und sagte, er führe jetzt mit dem Auto nach Hause. Auf dem Weg dorthin verlor er dann bei zu hohem Tempo (so der offizielle Bericht) die Kontrolle über den Wagen.

Der Innenminister aber hat diese schändliche Tat nur deshalb begangen, weil er noch einen Monat brauchte, um den Präsidenten sowie dessen verbrecherischen Sozialismus mit Hilfe des Militärs zu stürzen, um u.a. endlich das Morden und Foltern in den Geheimdienstgefängnissen zu beenden.

Kompliziert, aber die Wahrheit. Bis auf ein paar Kleinigkeiten. Der Innen-minister hatte tatsächlich nämlich entdeckt, dass die Militärs nach dem geplanten Putsch alleine regieren wollten und hatte sich dem Präsidenten vorher anvertraut. Zusammen mit dem Priester hatten sie den Gegen-komplott geschmiedet. Der Priester hat dann in den angeblichen Folterungen einen Obersten belastet. Dieser wurde verhaftet, erschossen und in Priesterkutte in das Auto gesetzt. Der Priester selbst flüchtete mit den gefälschten Papieren des Obersten in einer zweistrahligen Militärmaschine mit fünf Kilo Heroin Im Gepäck ins nicht befreundete Ausland. Die Maschine und das Geld für das Rauschgift kamen auf ein Schweizer Konto des Präsidenten und des Innenministers. Die Beiden befürchteten nämlich seit einiger Zeit, durch einen Volksaufstand gegen ihr korruptes Regime fliehen zu müssen.

Der Priester fuhr weiter nach London. Dort fand man nach einer Weile eine Leiche auf einer öffentlichen Müllkippe mit den Papieren eines arabischen Obersten in der Tasche. Lebt der Priester? Lebt er nicht?

Vor ca. 1981 Jahren soll jemand gekreuzigt worden sein, den man im Dunklen verhaftete, den man mit einem Kuss identifizierte, der von dem Vorgang selbst wusste, dessen Leiche am nächsten Morgen verschwunden war und der bald darauf mehrfach gesehen wurde. Starb Jesus auf Golgatha am Kreuz? Das kann man erst einmal glauben.

Recherchiert man aber vor Ort, ist die erste und beste Version, daß er nicht starb. ‘Sie haben ihn aber nicht getötet und nicht gekreuzigt, sondern einen anderen, der ihm ähnlich war’(4. Sure im Koran, Übersetzung von L. Ullmann, bearbeitet von L.-W. Winter, Goldmann Verlag 1959). Nach einer anderen wörtlichen Übersetzung heißt es: ‘Sie haben ihn jedoch nicht getötet und nicht gekreuzigt, aber es wurde ihnen so vorgegaukelt’ (A. Khammas, 1981, vielleicht immer noch im Druck).

Was ist also damals geschehen? Schon in einer anerkannten Bibelübersetzung sind Geschehen aufgezeichnet, die einen Anhalt für das tatsächliche Geschehen geben können:

Judas wird schon beim Abendmahl des Verrates überführt nach Matthäus 26,25. Nachher weiß Jesus das nicht mehr, er fragt ‘Mein Freund, warum bist Du gekommen?’ (Matthäus 26,50). Nach Johannes entlarvt er auch den Verräter vor den anderen Jüngern und sagt ihm dann: ‘Was Du tust, das tue bald’ (Joh. 13,27). ‘Es wußte aber niemand am Tische, wozu er's Ihm sagte’ (Joh. 13,28). Ein Widerspruch.

Herodes ist der Feind Jesu (Lukas 13,31). Pilatus und Herodes stehen in Feindschaft zueinander (Lukas 23,12). Pilatus will Jesus nicht verurteilen, obwohl dieser ‘Hochverrat’ zugibt (Markus 15,2). Er sendet ihn an Herodes (Lukas 23,7). Herodes aber sendet ihn zurück (Lukas 23,11). Danach sind Pilatus und Herodes Freunde (Lukas 23,12). Warum?

Warum küßt Judas Jesus? Warum will Pilatus Jesus unbedingt retten? Nach dem Wassermann Evangelium versucht er Ihn sogar zur Flucht zu überreden (163,17).

Die Nachforschungen zum Geschehen und die verschiedenen Kommentare zu den Ungereimtheiten sowie die Unterstellung einer orientalischen Handlungs- und Denkensweise (alle Darsteller außer Pilatus waren Orientalen) passen am besten zu der folgenden ‘rational’ verständlichen Geschichte.

Jesus ist ein Aufständischer, ein Revolutionär. Er predigt Gerechtigkeit, Gleichheit zwischen Reich und Arm und Frieden. Sein Angriff richtet sich gegen die Machthaber. Das sind die Pharisäer, Schriftgelehrten und der König Herodes. Diese Machthaber sind bigott und korrupt. Pilatus fördert diesen Aufstand. Er vertritt die neue Welt, die Moderne. Seine Macht wird durch die alte Machtstruktur wirksam beschränkt, es bietet sich ihm aber keine Handhabe zum gewaltsamen Eingriff. Durch einen Aufstand des Volkes gegen ihre Machthaber könnte er in das Vakuum stoßen und seine Macht ausdehnen. Er fördert daher Jesus.

Durch den Verrat des Judas kann die etablierte Macht gegen den Agent-Provokateur Jesus angehen und ihn stellvertretend für das römische Reich strafen. Sie zwingt Pilatus dazu durch Aufwiegelung der Massen.

Pilatus aber spielte ein doppeltes Spiel: Er wußte durch seine Spione vom Verrat des Judas. Er überredete Jesus, bei dem Verrat mitzumachen. Das Volks sollte dann zugunsten von ihm einschreiten, und der erhoffte Aufstand sollte ausbrechen. Jesus gab Judas daher das Zeichen zum "go". Der Plan wurde von den Hohepriestern durchkreuzt. Pilatus aber hatte die Polizei-macht. Er gab sich scheinbar geschlagen und plante einen ‘falschen Toten’. Er war froh als Herodes ihm Jesus zurücksandte, obwohl dieser Ihn hätte exekutieren können. Dann machte er Jesus durch Verkleidung und Blut unkenntlich und ließ den ersten besten Fremden an seine Stelle treten: Simon von Kyrene (Matthäus 27,32). Dieser wurde gekreuzigt und dann lebendig oder tot nach der Grablegung mit einer Entschädigung an seine Familie zurückgegeben.

Jesus wurde in ein Versteck gebracht. Nach der Einschwörung der Mitstreiter auf die Fortsetzung der Revolution wurde er in die Nähe von Pergamon in Kleinasien gebracht, wo er einige Jahre später starb.

Eine plausible Version. Das ganze Überirdische wie Gottessohn, Wunder, Vorbestimmung und Auferstehung fällt weg. Die Lehre bleibt aber inhaltlich rein. Logisch auch in einer Zeit, in der selbst die Kirche Gott nicht mehr zutraut als das, was Menschen mit ihrer Wissenschaft beweisen können. Die Geschichte vom Revolutionär Jesus ist auch im Westen nicht neu.

Die Wahrheit? Läßt sich aber eine Begebenheit, die im Orient vor etwa 2000 Jahren geschah, mit der Eindimensionalität der europäisch/amerikanisch/ technokratisch/aufgeklärten Logik erklären? Das zu meinen, sind gerade wir in der Lage. Deshalb sagen auch die Orientalen immer noch, wir verstünden nichts von Religion.

In Wahrheit verlief die Geschichte eben ganz anders, unter Eingeweihten ist diese von alters her weitergegeben worden. Wer dies liest, ist auch ein-ge-weiht. Wenn er oder sie es eben gelesen hat.

Jesus war in einem Abschnitt seines Lebens, der in der Bibel bekannter-weise dunkel bleibt, in den Osten gewandert. Auf seinem Pfad kam er bis nach Tibet (Levi 36,1) und hatte auf seiner Reise Kontakt mit den sieben Weisen der damaligen Zeit (Levi 56,8). Er wurde ausersehen von diesen, die hebräische Schrift zu erfüllen, d.h. Messias zu werden (was er natürlich seit Anbeginn der Zeiten schon war). Er ging nach Palästina und begann zu predigen. Den Konflikt zwischen Pilatus und Herodes nutzte er, um die Schrifterfüllung herbeizuführen. Den Verrat von Judas programmierte er mit. Da Jesus Mensch war, hätte er sterben müssen, wenn die Schrift einfach in Erfüllung gegangen wäre. Er fürchtete sich daher und betete. In der Nacht seiner Gefangennahme geschah dann folgendes (nach Al-Sayyed Qutub): Judas kommt mit den (römischen?) Schergen. Jesus ist alleine wach, die übrigen elf schlafen in einem Raum (nicht unter Bäumen). Jesus bemerkt das Kommen und fürchtet sich. Doch der Herr sendet die Erzengel Gabriel, Michael, Rafael und Uriel, diese holen Jesus durch das Hinterzimmerfenster aus dem bedrohten Haus und deponieren ihn sicher im 3. Himmel (von 7). Gott ist noch weiter aktiv. Judas sieht plötzlich aus wie Jesus und hat auch dessen Stimme - ein Wunder ist geschehen! (Koran-Exegese, Bd. II; Auszug übertragen von A. Khammas). Pilatus läßt dann nicht den ‘falschen Jesus’ kreuzigen, sondern Simon von Kyrene. Drei Tage später wird Jesus wieder vom Himmel auf die Erde gebracht. Er tauscht sein Aussehen mit Judas - die Fortsetzung des Wunders - Judas erhängt sich. Jesus instruiert seine Gefolgsleute zur Weiterverbreitung der Lehre. Dann bricht er in den Osten auf, da seine Mission noch nicht beendet ist. Über Indien gelangt er nach China. Von dort aus überquert er den Pazifik und bereitet durch Predigten auf seinem Weg von Süd- über Mittel- nach Nordamerika den Boden für die jetzige Verbreitung des Christentums vor. Aus Nordamerika wird er dann direkt von den vier Erzengeln in den 7. Himmel getragen.

Warum Gott das Geschehen so hat ablaufen lassen, darüber können sich andere den Kopf zerbrechen, ich glaube an dieses Geschehen, das genügt mir.

Sie glauben mir nicht? Es kann nicht die Wahrheit sein? Darauf antworte ich mit den Worten von Jesus: Lesen Sie in der Bibel nach, was Jesus zur Wahrheit und zum Glauben gesagt hat.

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