WEISS IST DIE FARBE DER VERLIERER
30 Min./Farbe
Ein Film von Ulrike Pohl
Nach dem Motto: "Eine Frau wird nicht geboren, sondern gemacht" (Simone de Beauvoir), zeigt der Beginn des Films kurz symbolisch auf, wie Mädchen und Junge produziert werden. 2 Babys, Mädchen
und Junge, werden in je eine Zementmischmaschine
gesteckt und mit den geschlechtsspezifischen Zutaten
(Spielzeug, Literatur, Sport- und Kosmetikartikel)
vermengt.
Die fertigen Produkte Mann und Frau werden in gleicher
Position als Bürokaufleute in einer Firma eingestellt. Gleichzeitig starten beide auf einer Aschenbahn zu einem Wettlauf. Der Wettlauf wird in kurzen Bildern in die folgende Handlung eingeschnitten. Die Vorurteile und Schwierigkeiten, die der Frau den Aufstieg erschweren sollen, werden durch Steine symbolisiert, die auf ihrer Rennbahn liegen, während
der Mann ungehindert seinem Ziel entgegen laufen
kann.
Der Mann, Werner Fischer, schließt mit seinen Freunden eine Wette ab, daß "der Frau schon noch zeigen wird, wo ihr Platz zu sein hat". Er wettet um 30 Kästen Bier, daß er
sie heiraten wird.
Bei der Arbeit macht er ihr Schwierigkeiten und
versucht, sie als Hilfskraft zu benutzen. Sie geht
nacheinander zum Betriebsrat, ihrem Chef und zu
dem obersten Chefdreigestirn um sich zu beschweren
und um Hilfe zu bitten, erleidet aber überall die gleiche Niederlage, mit Vorurteilen überschüttet, lächerlich gemacht und ironisch vertröstet zu werden. Sie ist so verzweifelt und resigniert, daß sie auch nicht mehr den Mut und die Kraft findet, sich den Frauen aus dem Betrieb anzuschließen, die gemeinsam für ihre Rechte kämpfen
wollen.
Auch auf der Aschenbahn ist sie endgültig über einen großen Steinberg gestürzt. Widerspruchslos läßt sie sich von dem ‘Gewinner’ Werner
Fischer aufheben und mit dem Ausdruck eines erlegten
Tieres heiraten.
ABER: Die folgenden Bilder zeigen Tausende wach
gewordener Frauen, die sich zusammengeschlossen
haben um unter dem Motto: Frauen gemeinsam sind
stark, gegen ihre Unterdrückung anzukämpfen.
Kurzer Lebenslauf der Autorin Ulrike Pohl
Geboren am 30.12.1944 im Berlin.
Nach dem Tod der Mutter 1947 Übersiedlung nach Düsseldorf.
Ab 10. Lebensjahr Internatsaufenthalt für 3 Jahre im Ursulinenkloster in Attendorn
(Sauerland).
Zurück nach Düsseldorf. Mittlere Reife, 2 Jahre Handelsschule, 1 Jahr Praktikum in einer Schriftsetzerei, 2 Jahre Gebrauchsgrafikstudium an der Werkkunstschule Düsseldorf, ein weitere Jahr am staatl. Lehrinstitut für
Grafik, Druck und Werbung, Berlin.
Schauspielstudium bei Marliese Ludwig, Berlin.
Gespielt im Forum-Theater, Berlin und Mixed-Media-Studio, Berlin.
Mitwirkung in Filmen.
Schauspielerei jedoch unbefriedigend, da 1. das Rollenangebot für Frauen fast ausschließlich frauendiffamierende Klischees bedient, und 2. die eigene Kreativität
zugunsten der Vorstellungen des Regisseurs zu kurz kommt.
Zunehmende Begeisterung für das Medium Film und intensive Auseinandersetzung
damit.
Beginn, eigene Filme zu schreiben.
Erster Film für die Landeszentrale für politische Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen:
WEISS IST DIE FARBE DER VERLIERER.
Aufgaben in diesem Film: Autorin, Regisseurin, Hauptdarstellerin und Produzentin (Produktionsleitung).
Nachtrag: Inywischen habe ich eine
Kopie des Filmes - allerdings in einer äußerst
gewöhnungsbedürftigen Bildqualität. Unter der
Nummer 32 40319 (30) f wird er bei der Kreisbildstelle
Miesbach aufgeführt, bzw. im Kreis Düren,
wo er die Nummer 3205200 02 trägt. Hier in Berlin
scheint es ihn dagegen nie gegeben zu haben.