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Das Wappen der Familie Khammas

Das Umweltfestival ID 22

Dies ist der Abschlußbericht zu dem von mir mitorganisierten Umweltfestival ID22 im Sommer 2000. Das Projekt wird von der ufafabrik in Form der jährlichen Hafenfeste weitergeführt.

Bebildert habe ich es mit einigen Impressionen der Eröffnungsveranstaltung Waserparade, z.T. fotografiert von Bärbel Dachtler, ufafabrik, vielen lieben Dank!


Achmed mit anderen auf dem Podium

Preseekonferenz zur Eröffnung (vlnr.: Werner Wiartalla, Achmed, Senator Peter Strieder, Juppy)

 

Zielplanung:

Im Zeitraum vom 01. - 09. Juli 2000, komplementär zu URBAN 21, werden wir eine Großveranstaltung unter dem Titel ID22 organisieren, um nachhaltige Initiativen zu ermuntern und weiter anzuschieben. Wir wollen, 22 Jahre nach dem Festival Umdenken - Umschwenken die Initiativlandschaft nachhaltig zusammenbringen, weiter mobilisieren, Synergieeffekte nutzen und das Erreichte feiern!

Wir werden nachhaltige Technologien im Sinne einer ökologischen Modernisierung sowie den öffentlichen Einsatz neuer Kommunikationsmedien für den internationalen Dialog weiter fördern. Wir werden ferner ‘nachhaltige Initiativen’ wie die Lokale Agenda 21 im Sinne nachhaltiger Innovationen unterstützen und Berliner Bewegungen weiter beleben und stärken, sowie neue, aufregende Projekte und Ideen ins Leben rufen und Leute dafür begeistern.

Für die Berliner Öffentlichkeit und für die URBAN 21 Teilnehmer werden wir ein attraktives und spannendes Ausstellungs- und Kulturprogramm organisieren. Unser Ziel ist es, auf dem Festivalgelände der ufafabrik in neun Tagen mehr als 20.000 Besuchern eine nationale Nachhaltigkeitsstrategie zu erläutern und sie für deren Umsetzung zu gewinnen.


Wasserparade mit Solarbooten



Ein Schwerpunkt der Veranstaltung wird die solare Mobilität in der Stadt und insbesondere auf dem Wasser bilden. Dabei gilt unser Hauptmerk der Auftaktveranstaltung in Form einer Solarschiff-Parade auf Berliner Gewässern sowie dem 13. Solarboot-Cup Berlin (mit Slalom, Sprint und Langstreckenwettbewerb).

Nach mehreren persönlichen Konsultationen beantragten wir daher am 04.04.2000 bei dem UBA die Förderung unserer Veranstaltung "1. Berliner WasserParade mit Solarbooten und Musikschiffen" mit einer Fördersumme in Höhe von 100.000.- DM.

Für die Deckung der Gesamtkosten des Festivals ID22 und der Differenzbeträge bei der WasserParade waren wir im Gespräch mit vielen verschiedenen privaten und öffentlichen Partnern.

 

Flyer VorderseiteFlyer Rückseite

Der Flyer des Festivals

 

Ergebnisse:

Trotz großer finanzieller Einschnitte ist es dem Organisationsteam (Michael LaFond, Achmed Khammas, Werner Wiartalla) gelungen, die geplante Veranstaltung ID22 mit all ihren Einzelevents durchzuführen. Dies war jedoch nur durch die selbstlose und ehrenamtliche Mitarbeit der gesamten ufa-Kommune und vielen anderen Freunden und Helfern möglich - nicht zuletzt dem Pfadfinder-Verband Weltenbummler, welche die 'Betreuung und Sicherheit' übernahmen - wir hatten u.a. ein Hologramm mit einem Versicherungswert von 60.000 DM ausgestellt. Das beigefügte Programmheft sowie der Pressespiegel zeugen von der geleisteten Arbeit.

Insbesondere die weiterführenden Ansätze wie die Veranstaltung ‘Local Heroes 21’, die Werkstätten zum ‘Zukunftspeicher im Hafen Tempelhof’, dem ‘Tag der Projektbörse Nachhaltigkeit’ u.a.m. liefen mit sehr großem Erfolg.

Die Anerkennungen, der Preis der IBB und nicht zuletzt die Zusage auf eine Weiterfinanzierung der geplanten Arbeiten bilden eine Bestätigung der Richtigkeit unserer nachhaltigen Pläne und Vorstellungen.


Der Greenpeace-Wal auf der Wasserparade


Die WasserParade:

Die ‘1. Berliner WasserParade für Solarboote und Musikschiffe’ am 01. Juli 2000 war trotz der geringen Presse-Resonanz ein Erfolg für alle Beteiligten. Spaß und Freude dominierten - Spaß an der 'Wasserstadt' Berlin, und Freude über das solarbetriebene, abgas- und geräuschlose dahingleiten im Sonnenschein, eine beeindruckende und schöne Erfahrung, die wir in Zukunft allen Berlinern und Besuchern dieser Stadt als touristische Attraktion (und sogar als innerstädtisches Verkehrskonzept, Stichwort Solarwassertaxi) von Herzen wünschen.

Mit Bundesumweltminister Jürgen Trittin an Bord des Solarschiffes RA3, dem Flaggschiff der WasserParade, einem innovativen und auch ästhetisch sehr gelungenen Produkt der süddeutschen Firma Kopf AG, startete die Karawane am Historischen Hafen (Fischerinsel) in Richtung Oberbaumbrücke. Mit an Bord waren Mitglieder der ufafabrik und das Team der AG Solarwassertaxi Berlin.


Solarboot RA mit Minister Trittin, Organisator Achmed und weiteren Gästen


Kurz nach dem Start schloß sich der RA3 dann ein Pulk von über 20 Solarbooten an. Diese haben sich - als Teilnehmer des 13. Solarboot Cup Berlin, organisiert von Herrn Norbert Wilms - ebenfalls der nachhaltigen Nutzung von Sonne und Wasserfahrzeug verschrieben. Eines der teilnehmenden Boote entstammte übrigens der Werkstatt der ufafabrik, wo es in den vergangenen Monaten von Jugendlichen unter der ehrenamtlichen Leitung von Herrn Andreas Dostatni gebaut wurde. Dessen Konzept eines Solarkatamarans für 2-4 Personen, wie er dann ja auch realisiert wurde, hatte übrigens im Mai den ersten Platz bei dem Solarboot-Designwettbewerb des FEZ, Berlin gewonnen. An dieser Stelle sei noch einmal den Sponsoren des ufafabrik-Solarbootes gedankt, den Firmen Holz Possling, Steco und Zenit.

Besondere Beachtung bei Jung und Alt fand auch der große aufblasbare Wal der Umweltschutzorganisation Greenpeace. Dieser wurde von den allseitig gut bekannten Schlauchbooten gezogen und unterstütze die umweltspezifische Aussage der WasserParade auf eine visuell sehr prägnante Art und Weise. Und natürlich hatte auch die Vergangenheit ihre Rolle zu spielen, denn einige Schiffe vom Historischen Hafen bildeten die schwimmenden Bühnen für die musikalische Untermalung der WasserParade. Die Gruppen ’17 Hippies‘, ’Fatamorgana‘, ’Terra Brasilis‘ und die ’Spreepatienten‘ musizierten, trommelten und rapten für die Teilnehmer und Zuschauer, am Ufer sah man junge Leute zur Musik tanzen und von den Brücken aus wurde begeistert gewunken.

Bei Erreichen des ersten Etappenzieles, der ARENA in Treptow, gab Minister Jürgen Trittin mit seiner Eröffnungsrede das Startsignal für die ID22 und den 13. Solarboot Cup Berlin. Dann bewegten sich die Schiffe und Boote der WasserParade langsam weiter in Richtung Urbanhafen. Diesmal mit an Bord: der Kreuzberger Bürgermeister Franz Schulz. Das gemeinsame hineinfahren mit Musik in den Urbanhafen war dann auch ein Erlebnis - obwohl wir alle auf mehr Zuschauer gehofft hatten.


Achmed und Umweltminister Trittin bei der ID22


Die letzte Etappe verlief dann vom Urbanhafen bis zum Tempelhofer Hafen, mit dabei die Schöneberger Bürgermeisterin Elisabeth Ziemer, die bei der Ankunft von ihrem Tempelhofer Amtskollegen, Herrn Dieter Hapel herzlich empfangen wurde. Den Hafen Tempelhof hat die ufafabrik denn auch erstmals wieder der Öffentlichkeit nahe gebracht - indem dort zum Abschluß der WasserParade ein kleines, aber gut besuchtes Hafenfest mit Musik und Kulturprogramm organisiert wurde.

Liste der 31 teilnehmenden Solarboote an der ‘1. Berliner WasserParade für Solarboote und Musikschiffe’ am 01.07.2000 (Alphabetisch geordnet):

Boot /Team / Hersteller / Betreiber / Herkunftsort

Albatros Solartec / Max-Beckmann-Oberschule Max-Beckmann-Oberschule /Berlin
Baby Halbstark / Team Wilke / Stuttgart
Cat / Bild - Natur - Technik / Wilhelmshaven Columbia / Team Bloch / Stuttgart
Frosch / Solartec / Max-Beckmann-Oberschule / Berlin
Hoppertosse / G. Seffner / Berlin
Horus / Team Bertolini / Italien
Iris / Solarbootteam Kelheim / Kelheim
Lola / Solartec / Max-Beckmann-Oberschule / Berlin
Nessuno / Bruno Franchi / Mailand, Italien
Ra 3 / Solares ‘Flagschiff’ der AG Solarwassertaxi, Berlin / Kopf AG / Sulz-Bergfelden
RA III / Solartec / Max-Beckmann-Oberschule / Berlin
Red Baron / Solartec / Max-Beckmann-Oberschule / Berlin
Sajeka / Team Moll / J. Wenzel / Hamburg
Saarland / Sonnenland / Zukunftswerkstatt Dillingen / Dillingen
Seehotel Zeuthen / Seehotel Zeuthen / Elektroboot(o. Solarpanel) / Zeuthen
Sol - Cat / Gesamtschule Dillingen / Dillingen
Solar / Solartec / Max-Beckmann-Oberschule / Berlin
Solari / Technisch-Gewerbliche Ausbildung / Sulzbach
Solaris / Gesamtschule Dillingen / Dillingen
Solaris III / Gewerbliche Ausbildung Siemens, Siemens AG / Berlin
Solaris IV / Gewerbliche Ausbildung Siemens, Siemens AG / Berlin
Solarkatamaran / A. Dostatni & ufafabrik / Berlin
Solartron / Solarbootteam Dostatni / Berlin
Sonja / Wittelsbacher Hauptschule / Kelheim
Sunflower / Team Bertolini / Italien
Tokai - Itho / Evangelische Schule Neukölln / Berlin
Vulkan / Solarbootteam Dostatni / Berlin
Wingisol /Wingertschule / St. Wedel
Wilmi / Solartec / Max-Beckmann-Oberschule / Berlin
Zukunft / Bild - Natur - Technik, Wilhelmshaven / Wilhelmshaven


Ferner beteiligten sich an der WasserParade noch folgende Boote und Schiffe:

Das historische Stoßschiff Herta und die Schute Gephion - mit den Musikgruppen Terra Brasilis + Spreepatienten, beide ufafabrik
Die historische Barkasse Paule - mit der Musikgrupe 17 Hippies, sowie Zitty- und TAZ-Gästen und Pressevertretern
2 Schlauchboote von Greenpeace - mit ihrem riesigen aufblasbaren Wal
Das Fahrgastschiff Gisela - mit der Musikgruppe Fatamorgana
Mehrere Kanus und andere Kleinboote
Die 2 historischen Schlepper Aurora und Merkur, als Begleitschiffe mit Teammitgliedern, Helfern und Gästen
Ein Polizeiboot
Ein DLRG-Boot


Wasserparade mit Samba-Band Terra Brasilis


Resumé:

Es besteht der Konsens, daß die ufafabrik im nächsten Jahr 2001 die ‘2. Berliner WasserParade mit Solarbooten und Musikschiffen’ organisieren will, um auch weiterhin auf die zukunftsfähige, nachhaltige Mobilitäts-Alternative aufmerksam zu machen!

Termin ist wieder der 1. Juli 2001, diesmal ein Sonntag. Startzeit wäre etwa 15:00, Startort die ARENA in Treptow. Dort findet dann auch der 14. Solarboot Cup Berlin statt - mit noch mehr Teilnehmern als in diesem Jahr.

 

Kritisches:

Es gab eine ganze Reihe von Gründen, die für die relativ geringe öffentliche Resonanz verantwortlich waren.

Bis wenige Tage vor dem Event hat außer der ufafabrik, den Organisatoren des Solarboot-Cups und den Geldgebern BMU + UBA sonst niemand daran geglaubt, daß wir es schaffen, die WasserParade durchzuführen.

Wir hatten auch lange keinen schriftlichen Bescheid über die Finanzierung, den wir Dritten hätten vorweisen können.

Bis 48 h vor Termin hatten wir trotz wiederholter Nachfragen noch keine Genehmigung des Wasserschiffahrtamtes, die wir Dritten hätten vorlegen können - und dies, obwohl die Genehmigung schon im Laufe des Jahres 1999 beantragt wurde!

Bei unserem Gespräch mit Herrn Volker Hassemer wurde uns die volle Unterstützung von 'Partner für Berlin' zugesagt: "Das erste Wochenende im Juli - mit WasserParade und Beginn der ID22 werden wir in unseren Publikationen usw. als das Hauptevent ankündigen". Leider wurde davon nichts umgesetzt. Das gleiche ist auch über SenStadt zu sagen. Im Vorfeld wurde entgegen aller Zusagen keinerlei Werbung für die WasserParade gemacht, und dies, obwohl Senator Peter Strieder zur Pressekonferenz am 30.06.2000 in der ufafabarik sogar persönlich anwesend war.

Auch SenBauWohn hat unsere Programmhefte bei URBAN 21 im ICC nicht verteilt, wie es ursprünglich verabredet war.

Zugegebenermaßen gab es auch Mängel bei der Pressearbeit durch die ufafabrik selbst. Die Gründe hierfür lagen bei dem zu geringen Werbeetat, den zu wenigen Mitarbeitern - und aufgrund der Erstmaligkeit der Veranstaltung - beim Mangel an Fotos im Vorfeld.

Sehr kontraprododuktiv war auch die falsche Wettervorhersage vom Freitag. Dort hieß es, daß der Samstag "stark bewölkt, kühl, mit Schauern" sein würde. Dadurch wurden viele Besucher abgeschreckt. Auch Presseteams veranlaßte diese Fehlprognose zur Absage, wie z.B. das ORB TV-Team von Polylux, das uns noch am Freitag abend (30.06.) anrief und absagte.


Ra und Aurora auf der Wasserparade


Fehler bei der WasserParade selbst:

Wir haben zu spät erfahren, daß ausgerechnet auch am 01.07.2000 die jährliche Segelregatta der Berliner Bezirksämter lief, so daß sich weder dort noch bei uns eine Terminverschiebung durchsetzen ließ.

Timingfehler des Teams: Die RA3 fährt los, obwohl die Musikschiffe noch nicht bereit sind, und die Solarboote gerade erst (auf der Herfahrt) die Oberbaumbrücke passiert haben. Der Grund hierfür war die ‘Drängelei’ und Termingenauigkeit von Minister Trittin.

Die Abwesenheit der MSK-Solarboot-Flotte: Die MSK-Boote waren schon Wochen vorher nicht mehr auffindbar, ebensowenig wie der Geschäftsführer Kaselow selbst. Trotz mehrfacher Versuche und der Unterstützung verschiedener Seiten gelang es nicht, diese (öffentlich finanzierten) attraktiven Solarboote in die WasserParade zu integrieren, wodurch ein wesentlicher Teil der solartechnischen Präsenz obsolet war.

Die Absagen mehrerer Solarboote innerhalb der letzten 48 Stunden: Das ‘Sachse’-Boot hatte Batterie-Probleme, und zwei ‘Atlantis’-Boote fielen wegen interner Koordinationsfehler des Betreibers aus.


BZ Artikel über Wasserparade


Pressespiegel:

Im Pressespiegel wird die Berichterstattung über die ID22 und die WasserParade ausführlich dokumentiert (hier nur Ausriß aus der Berliner Zeitung). Dies beinhaltet auch die seitens der ufafabrik im Vorfeld durchgeführte Pressearbeit (redaktionelle Beiträge sowie Anzeigen-Schaltungen).

Eine kurze Berichterstattung über die WasserParade erfolge am 01.07. um 20:00 in der Berliner Abendschau.

Die WasserParade und das Festival ID22 wurden vorab auf folgenden Homepages angekündigt:

http://www.ufafabik.de
http://www.id22.de
http://www.oneworldweb.de
http://www.werkstadt-zukunft.de
http://www.geowissenschaften.de
http://www.solarinfo.de
http://www.photon.de
http://emsolar.ee.tu-berlin.de
http://www.deutschland-innovativ.de
http://www.arche-media.net

Trotz dieser Vorarbeit wurden am 02. und 03. Juli in der Berliner Presse aber primär die folgenden Themen behandelt:

Das Kampfhunde-Verbot (allg.)
Die acht Toten Jugendlichen beim Roskilde-Festival
Kölner Christopher Street Day (mit Foto vom dort tanzenden Minister J. Trittin)
Die Fußball EM Endspiele
Die Veranstaltung 48 Stunden Neukölln


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