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Das Wappen der Familie Khammas

Rundbrief vom Januar 1995



Berlin, 01.01.1995

Liebe Freundin, lieber Freund !

ich hatte im letzten Brief gedroht: entweder ich höre etwas von dir, oder es gibt keinen Rundbrief mehr. Nun, es hat geholfen - ein Großteil von euch hat reagiert (grins). Und der Rest ? Sehen wir es so: Der (faule) Rest spart mir immerhin einige Stunden Umschläge-beschriften...

Die wichtigste Neuigkeit ist schon aus der 2. Kopfzeile ersichtlich: Ich habe eine Compuserve-ID. Den Einstieg in die Netze, besonders die Nutzung der e-mail (elektronische Post von Rechner zu Rechner) kann ich SEHR (!!) empfehlen. Ein zunehmender Teil meiner Korrespondenz verlagert sich in Richtung 'papierlose Kommunikation'. Kaum ein Monat im Netz, bekam ich vom GERWIN-Wizop Christian de Haen das Angebot, als ehrenamtlicher Section-Sysop einzusteigen, und so habe ich nun eine eigene Sektion in dem GERWIN-Forum unter dem höchst aussagekräftigen Namen: Achmed's... (Für alle, die immer darüber stöhnen, daß sie nichts davon verstehen: Eine Sektion ist so etwas wie ein 'elektronischer' Salon, in dem Besucher aus allen Erdteilen über alle möglichen und unmöglichen Fragen und Antworten debattieren - während sie gemütlich zu Hause sitzen). Doch nicht nur auf virtueller, elektronischer Basis sind die Datennetze äußerst kommunikativ: Ein erstes User-Treffen, das ich Ende des Jahres im Berliner Virtuality-Café (Adenauerplatz) mitveranstaltet habe, brachte eine überraschend große Anzahl ausgesprochen hochqualifizierter und sympathischer Personen zwischen 23 und 71 Jahren zusammen (!) Aus alledem wird verständlich, wenn ich hiermit ankündige, daß zukünftige Rundschreiben in sinkendem Maße in dieser Form (auf Papier !) ausgesendet werden. Stattdessen werde ich die Rundschreiben, begrenzt auf eine bestimmte Empfängergruppe, im Netz posten, so daß sie jede/jeder einsehen kann, die/der Lust darauf hat !

Familiär gibt es nichts wesentlich Neues zu berichten, die Kinder sind jetzt in der 1. und 4. Klasse, Miriam hatte sich einen Arm gebrochen, Nadina lernt mit viel Spaß Geige und Konstanze gibt weiterhin Arabisch-Unterricht. Ebenso verhält es sich mit meinen Eltern, die beide gesund und munter zwischen Berlin, Damaskus und sogar Bagdad hin und her pendeln (Charakteristisch für Familie Khammas: Zu Weihnachten war Vater in Bagdad, Mutter in Damaskus, Konnie und die Kinder in Bochum und ich in Berlin...). Die Ländereien in Syrien gedeihen, in Hine haben die Bäume den Grundwasserspiegel erreicht und in Ramadan wachsen zwischenzeitlich 6.500 Olivenbäume heran. Sehr nützlich macht sich ein von Senior endlich gekaufter (russischer) Pick-up fürs Land.

Meine Arbeit hier in Berlin als selbständiger Dolmetscher schafft es nicht, die Familie zu ernähren. Die Schuld hat natürlich die Bundesregierung -wer sonst !?- mit ihrem zögerlichen Umzug. Außer zwei Delegationen und verschiedenem Kleinkram war das ganze Jahr über kaum etwas los. Erfolgreich dagegen war meine Begleitung des Ehepaars Kopetzky, die für verschiedene Rundfunkanstalten ein Feature über Syrien gemacht haben (Titel: Nachtgespräche in Damaskus). Wir haben die gemeinsame Zeit dort im Spätsommer auch sehr genießen können!

Und die anderen Projekte ? Nun, urteilt selber :

1. Die Messias-Maschine wird derzeit als Funktionsmodell (Plexiglas & Aluminium) gebaut, um im Rahmen einer ökologisch ambitionierten Kunstausstellung auf dem Berliner Klimagipfel im Frühjahr dieses Jahres der Öffentlichkeit vorgestellt zu werden. Verschiedene Firmen haben fast das gesamte Material gesponsert, die Montage übernimmt eine Ausbildungswerkstatt der BEWAG, federführend ist der Künstler Ben Wargin.
Ein umfangreicher Artikel über die Maschine und ihre energetischen und gesellschaftlichen Implikationen ist im Sammelband '93 der SAFE (Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für Freie Energie) erschienen... und kann auf Wunsch als Kopie verschickt werden. Er ist allerdings auch über Compuserve (s.o.) abrufbar, ebenso gibt es da eine Darstellung der entsprechenden Koran-Interpretation (die übrigens auch in englisch vorhanden ist).

2. Der Schlitzrotor (oder besser: 'Das Schwert des Windes') wurde im Rahmen der Thermie-Ausstellung der EU im Martin-Gropius-Bau vorgestellt - seitdem wetteifern verschiedene Institute (TU, TFH), die Optimierung voranzutreiben. Schon die ersten Windkanalversuche ergaben eine ausdrückliche Überlegenheit der Innovation gegenüber allen anderen bisherigen Rotorblättern. Erste Forschungsanträge sind bereits eingereicht, weitere in Arbeit - für die Anwendungsgebiete Windenergie, Turbinenbau, Ventilation, Schiffsschraube und Propeller.
3. Um dem ganzen Wust an Daten über 'Freie Energie', E-SMOG u.ä.m. Herr zu werden, haben wir zu siebt einen Verein mit dem schönen Namen 'Der Datendiwan e.V.' gegründet (denn Datenbank hört sich doch viel zu sehr nach Zahnarzt, Bahnhof und Geld/Macht an, oder ???). Zusammen mit dem Klinikum Steglitz, Abteilung für Naturheilkunde, und der Ärztegesellschaft für Naturheilverfahren gelang es uns dann, ein erstes ABM-Projekt mit 16 Stellen genehmigt zu bekommen: Seit dem 01.12. sitzten die Leute in mehreren Büros in der UFA-Fabrik, dem wohl besten Platz in Berlin für das Projekt PI ('Patienteninformation'). Hier wird zuerst einmal der ganze Bereich alternativer Heilmethoden bearbeitet, wobei eine Datennetzstruktur nach modernstem Standard aufgebaut wird (wir brauchen allerdings noch immer einige gute Rechner !!! Hallo Sponsoren !!! Huhu... !!). Die Regiestelle hat der Meteorologe und Datendiwanist Bernhard Harrer inne. Mit-Diwanist Pit Schultz bekam übrigens vor kurzem das gut dotierte Philip-Morris-Stipendium... und ein eigenes Atelier im Kunsthaus Bethanien. Herzlichen Glückwunsch !! (Anm.: Das nennt man wohl Synergieeffekt ).

4. Was den Plan betrifft, eine Konferenz zum Thema T.O.D. zu veranstalten, so hatte Mitte des Jahres die Journalistin René Zucker ihr Interesse bekundet, die Koordination zu übernehmen. Zusammen mit der UFA und den MitarbeiterInnen des Projektes PI ist eine Realisation möglicherweise nun doch etwas näher gerückt !...

5. Erinnert ihr euch ? Als absolutes 'High-Light' des Jahres 1993 empfand ich die Fahrt im Luftschiff von Schönefeld nach Tempelhof und zurück. Seitdem arbeite ich an der Planung eines regulären Shuttle-Dienstes zwischen unseren drei städtischen Flughäfen. Um das Thema besser an die Öffentlichkeit bringen zu können, machte ich im Frühjahr zusammen mit dem Werbeleiter des Tagesspiegels, Herrn Kaul, einen Besuch bei der Firma 'Verhüllter Reichstag GmbH' des Künstlers Christo. Nach Darlegung meines Konzeptes bekam ich Freie Hand, während der Verhüllung Luftschiff-Fahrten über dem Reichstag anzubieten. Zusammen mit dem Rotor-Designer Jörg Reckhenrich und der Datendiwan-Meteorologin Sigrid Bärndal wurde eine finanzkräftige 'Triade' gebildet... und nun wird mit verschiedenen Anbietern verhandelt, mit Finanziers, Sponsoren und bald auch mit Werbeagenturen. Die Verhüllung selbst wird im Juni und Juli 1995 unbestritten das interessanteste Ereignis in Berlin bilden - und ein Ausblick vom Luftschiff aus die schönste Form, dieses Ereignis zu genießen (und zu dokumentieren !). Wer in die Finanzierung noch mit einsteigen will - bitte schnellstens melden !!!

6. Weitere Aktivitäten betreffen den ebenfalls neugegründeten und von Anna Tüne initiierten Verein "Kultur & Ökologie', dessen Ziel es ist, mit mehreren Schiffen die europäischen Wasserstraßen zu befahren. Geplant sind ein Ausstellungs- und ein Veranstaltungsschiff, die relevante Themen mit sich führen und dise -soweit wie die Schiffe tragen- als Multiplikatoren verbreiten. Das Projekt trägt den programmatischen Titel 'ÜBER FLÜSSE'.

7. Viel Spaß gemacht hat mir eine mehrstündige Blue-Moon-Sendung bei Radio FRITZ, zu der mich Johnny Haeusler (Plan B) eingeladen hatte. Ich konnte über verschiedene Projekte berichten... und bekam später sogar Feedback aus der Zuhörerschaft ! Genauso viel Spaß machten mir auch meine Besuche in Bad Sulza, wo Micky Remann zusammen mít Udo Schneider das Liquid-Sound-System inzwischen perfektioniert hat! Ganz besonders gut gefallen hat mir auch ein Wochenende bei der OASE, dem Projekt meines alten Freundes Johannes Heinz Löffler in Neustatt-Rettin, nordöstlich von Lübeck. Diese 'nicht-konfessionelle Gemeinschaft' bildet wohl eines der stärksten spirituellen Zentren unserer Zeit. Es war mir eine daher eine ausgesprochene Ehre, dort meine Projekte und Geschichten vortragen zu dürfen. Dazu habe ich auch noch etwas auf der Sass gespielt und einige Suren aus dem Koran gesungen. Daniel Löffler, einer der drei Söhne des Hausherrn, hatte gerade sein Diplom als Informatiker gemacht und gab mir eine Diskette, die ich zwischenzeitlich in die Netze eingespeist habe: Den Kern seiner Arbeit bildete der von ihm formulierte 'Eid des Informatikers' für die neue Datenwelt ! Und noch etwas: Eine Rose mit Lemniskaten-Kern wuchs im letzten Sommer in der OASE heran... Kräftige Symbole in einer Zeit der Kraft !!

So - damit möchte ich für diesmal schließen und hoffe, daß mein Rundbrief euch in bester Gesundheit erreicht. Für 1995 wünsche ich euch Erfolg, Liebe und Spaß und alles Schöne, das ihr für euch und für andere erstrebt...

..und seid nicht so träge in eurer Kommunikation bzw. nutzt die Synergie des Gruppen-Supports ! Denn wer darauf verzichtet, ist selbst Schuld daran, wenn aus ihren/seinen hochfliegenden Plänen schlußendlich doch nichts wird - und sollte es bitteschön nicht auf andere, auf 'die Umstände' oder auf sonst etwas schieben.
Alles nur faule Ausreden! Selbst die Luftschiffe warten nicht noch länger auf irgendwelche Nachzügler...

...und daher mit energetischen, erquickenden und luftigen Grüßen !!

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