Der Baby-Chip
von Achmed A. W. Khammas
Keine Fragen mehr !
Seit alters her plagen die Menschheit zwei grundsätzliche Fragen: "Woher kommen wir - und wohin gehen wir?".
Meistens kann man sich selber nur unbefriedigende
Antworten darauf geben, und was die Literatur alles
so zu bieten hat ist derart widersprüchlich, daß man
wohl eher einen Sechser im Lotto bekommt, als ausgerechnet
dort eine wissenschaftlich verifizierbare und auch
noch Lebens-kompatible Antwort zu finden.
Also ‘glauben’ wir - und wohl bemerkt, ich finde dies auch überhaupt
nicht schlimm !
Im Laufe der Zeit wächst dann so ein GlaubensSamen oft zu einem weitverzweigten Vorstellungsbaum heran, und schon turnen wir im Geäst der Theorien, Mythen und Halbwahrheiten herum, zwar ohne Netz und doppelte Gewißheit, dafür
aber mit ungebrochenem Mut zum Risiko, dabei unsere
Genicke zu brechen vulgo unsere sowieso schon arg
verwundenen Gehirne noch mehr zu verwuseln und
zu verwursteln.
Aus diesem Grund war mein ursprüngliches Bestreben, dieses Editorial zu nutzen, um auf einige Seltsamkeiten bei der näheren Beschäftigung mit dem oben genannten Thema ‘woher/wohin’ hinzuweisen. Denn es gibt Fragen, die bisher noch nie gestellt worden sind (zumindest ist mir davon nichts bekannt), und das
Zitat von Thomas Pynchon, über das ich vor kurzem stolperte, "Wenn sie dich dazu bringen, falsche Fragen zu stellen, müssen sie sich um die Antworten keine Sorgen machen" hinterließ bei mir das halbbittere Gefühl eines Zahnarztbesuchs bevor die Betäubung
abklingt.
Und so wollte ich hier von der vermuteten Scheibenform der Erde in grauer Frühzeit berichten, von deren Bezug zur sogenannten Hohlwelttheorie, von den Ahnen der Lemurier und Atlantiden, und - natürlich! - auch von den Ausarbeitungsplänen für die Reparatur dieses (havarierten) Raumschiffes Erde, so wie sie bislang vom "Büro für globale Maßnahmen" veröffentlicht
worden sind.
Aber nichts da. Eine kleine Pressemeldung, und schon ist die höchste Motivation im Eimer! Wozu so ein Arztbesuch alles gut ist, kaum zu
glauben. Ich schlage also die ‘Junge Welt’ (vom 10.02.1997) auf und denke, mich
tritt ein Kamel.
Steht da schwarz auf weiß auf Seite 3 in einem Interview mit dem Medienbeauftragten der CDU-Bundestagsfraktion Hans-Otto Wilhelm, daß sich dieser dafür ausspricht, daß es als eine "Frage der Freiwilligkeit" den Eltern überlassen bleiben soll, ob sie ihrem Baby bei Geburt einen ID-Chip einpflanzen lassen oder nicht. Dankeschön, Hans-Otto, ich wußte, du würdest dich für uns mündige Bürger
vorbehaltlos einsetzen!
Der gute Mann (oh ja, für einige Interessengruppen ist das sogar ein SEHR
guter Mann!) hatte gegenüber ‘Bild am Sonntag’ den Vorschlag gemacht, daß es nur der Sicherheit unserer Kinder und künftiger Generationen dienen
kann, wenn jedes Kind einen Chip an seiner Kleidung trägt, so daß es immer und überall schnell geortet werden kann. Noch besser sei natürlich, den ID-Chip unter die Haut zu transplantieren, das würde die Verbrechen
dramatisch reduzieren. Und wenn aus diesen Kindern erst einmal Erwachsene geworden sind - was bekanntermaßen recht schnell geht - haben wir bald eine komplett verwanzte Bevölkerung.
Die Implikationen gehen so weit, daß mir eigentlich mir nur noch zu sagen bleibt:
Oh naiver Orwell, Oh phantasieloser Huxley !!
Was mich aber am meisten erschüttert: Wo bleibt der empörte Aufschrei der Öffentlichkeit?? Rein gar nichts gehört habe ich bisher davon... woher wir kommen und wohin wir gehen scheint also ebenso irrelevant, wie ob ein anderer das weiß oder
nicht.
Womit sich mir die für heute letzte Frage stellt: Warum das ganze? Diese Investition wäre eine reine ABM-Maßnahme, die Herde ist schon so lammfromm, lammfrömmer geht’s
gar nicht mehr.
Mag sich die CDU also lieber dadurch profilieren, daß sie diese unnötige Ausgaben einspart, eine auf die Stirn geklebte Marke würde bei den heutigen Bundesbürgern völlig
ausreichen !!
Gute Nacht auch,
euer
Achmed
Nachtrag: Ich habe im Laufe der Jahre eine beachtliche
Menge an Material über dieses Thema gesammelt
- falls sich jemand näher damit beschäftigen
möchte... bitte melden.